Tag 6: Heading north (Pfälzerwald und Koblenz)
Die gestrige Pause hat gut getan. Motorradfahren sollte wieder klappen. Also habe ich mich von Christophe und seinem Haus verabschiedet und bin Richtung Norden aufgebrochen. Als ich losgefahren bin, hatte ich noch kein richtiges Ziel. Das war irgendwie nett, aber auch irritierend, da ich deshalb etwas herum geirrt bin. Erstmal bin ich die Dorfstraßen Richtung Nordosten gefahren. Und plötzlich war das Elsass vorbei und ich stand vor dem Grenzübergang nach Karlsruhe im Stau. Da es, wenn man kein Ziel hat, auch keinen Grund gibt sich in den Stau zu stellen, bin ich einfach umgedreht und weiter auf einer riesigen Bundesstraße nach Norden gefahren. Da es nichts langweiligeres gibt, als auf geraden Straßen zu fahren und links von mir noch immer die nördlichen Vogesen in Sichtweite waren. Bin ich also abgebogen und wieder Richtung Berge gefahren. Bevor ich dort ankam, war ich jedoch schon nach Deutschland hinein gestolpert und aus den Haut Vosges wurde der Pfälzerwald. Gleiches Gebirge, anderer Name. Ganz früher hieß die Gegend überall Vogesen, aber es gab Zeiten, da brauchte es eine klare Abgrenzung zum ungeliebten Nachbarn. Jedenfalls fand ich mich plötzlich auf der deutschen Weinstraße wieder und steuerte nun auf den Pfälzerwald zu.
Die Aussicht blieb genauso schön.
Um meinem Navi ein Ziel zu geben und mich somit entspannt durch die Kurven ziehen zu lassen, tippte ich Kaiserslautern ins Handy. Und die Fahrt die dann kam, war wieder ein absolutes Highlight. Kleine und super kurvige Straßen.
Die Straßen wurden immer rauer und das Fahren war richtig fordernd. Aber das ist eine sehr empfehlenswerte Strecke. Manche Orte hier lagen so tief im Wald und im Talkessel, dass es ewig keinen Handyempfang gab. Sonnenlicht gibt es dort auch nur indirekt. Die Häuser wurden in einer Reihe an den Bachlauf und den Bergrücken gebaut. Ich bin ganz froh, dass es bei uns etwas mehr Platz gibt.
Nach dieser schönen Fahrerfahrung habe ich mir noch eine Weile Autobahn gegeben, um noch eine neue Gegend zu erreichen. In Koblenz war ich dann müde. Also habe ich mir einen Gasthof gesucht und bin noch ein wenig an Mosel und Rhein entlang gelaufen. Koblenz ist wirklich nett. Das Landesgericht Rheinland-Pfalz hätte man schlechter unterbringen können:
Die anderen öffentlichen Gebäude sahen teilweise auch so aus. Schön, wenn nach dem Krieg noch etwas Gebäudesubstanz übriggeblieben ist.
Tim
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