Gegen den Wind

Die Nacht im Zelt war laut. Der Wind hat mich einige Male aus dem Schlaf gerüttelt.
Dieser Wind hat dann auch die nächsten beiden Tage und meine gesamte restliche Zeit in Kroatien geprägt. 
Motorradfahren war bei diesen Bedingungen sehr anstrengend. Zunächst ging es noch entspannt an der Küstenstraße nach Norden. Bald kam mal wieder eine Grenze. Diesmal hat es den kaum 10 km langen Küstenstreifen von Bosnien und Herzegowina zu durchqueren. Die armen Bosnier haben bei der Verteilung der Küste ganz schön gegen Kroatien verloren... Aber immerhin. Es sind 10 km mehr Mittelmeer als die meisten anderen Länder. 
Da es immer ungemütlicher wurde und der einsame Ostersonntag mich daran erinnert hat, dass ich auch gerne nach Hause möchte, bin ich noch etwas Autobahn gefahren und dann bei Šibenik wieder ans Meer. Dort habe ich die Nacht verbracht. 
Am nächsten Tag war das Wetter leider nicht besser, so dass ich einfach über Land nach Norden gefahren bin. Die Landschaft wurde immer einsamer und steiniger.

In den Bergen bekomme ich zwischendurch Sorge, dass keine Tankstelle mehr auftaucht. Klappt aber doch. Die Straßen sind super. Schön kurvig und gut in Schuss. Aber manchmal schrumpfen sie auch ganz plötzlich...
Und irgendwann sieht das Land plötzlich völlig anders aus und man hat das Gefühl nach Österreich zu kommen. 
Stattdessen stehe ich plötzlich vor der nächsten Grenze. Also geht es nach Slowenien. Ich fahre noch das Stück bis Ljubljana auf der Autobahn und verbringe dort einen entspannten Abend.

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